19. Halbmarathon Ingolstadt, Nachlese I (Bilder vor dem Lauf, Streckenbilder, Erlebnisbericht)

Hier der erste Teil der Nachlese des 19. Ingolstädter Halbmarathons. Bilder vor dem Lauf, Streckenbilder sowie einen Erlebnisbericht von Anton Lautner ist hier zu finden.
Ergebnisse: https://www.abavent.de/anmeldeservice/halbmarathoningolstadt2019/ergebniss

Laufbericht
Gegen den inneren Schweinehund
Der 58jährige Neuburger Anton Lautner berichtet aus der Sicht eines Teilnehmers über den Ingolstädter Halbmarathon. Vom Wunsch nach Windschutz und einer besonderen Erfrischung. Seine Eindrücke:
Am Freitag erreicht mich ein Anruf von Dirk Sing, ob ich für die NR einen Erlebnisbericht aus Läufersicht machen kann. Ich sage gerne zu.
Der Halbmarathon in der Schanz ist mein wichtigstes Rennen. Warum? Viele Freunde auf der Strecke als Teilnehmer, Bekannte am Rand als Zuschauer und Motivatoren, Kollegen von der Stadtverwaltung, ein abwechslungsreicher Kurs durch die Stadt, an der Donau und im Ziel im Klenzepark. Und schließlich bin ich von den 19 Ausgaben bis auf eine an allen mitgerannt. Mir wird bestimmt nicht langweilig.
Samstag – der Wettkampf: Ohne Probleme finde ich einen Parkplatz in der Nähe der Saturn Arena, ebenso flüssig schaut’s bei der Startnummernausgabe aus. Die Kleidung kann in den erhaltenen Plastiktaschen abgegeben werden und wird auch bis zur Ausgabe bewacht.
45 Minuten vor dem Start gehe ich in Richtung des Startgeländes auf der Adenauerbrücke, schon in Rennkleidung, die nicht benötigten Klamotten habe vorher an der Reithalle im Klenzepark abgegeben. Um 17.00 Uhr steht ein Termin an: Die Herren Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel und Bürgermeister Sepp Misslbeck kommen zum Fototermin mit dem städtischen Lauftreff, den ich leite. Die laufenden Vereinskollegen des TSV Neuburg habe ich, wie immer, auch dazu eingeladen. Leider verspäten sich die beiden Politiker, die zum Termin bestellten Läufer scharren schon mit den Füßen, sie wollen sich einlaufen. Kalt ist es mit nur fünf Grad und besonders zugig sind die Verhältnisse auf der Donaubrücke, Handschuhe wären recht.


Die wenigen Minuten bis zum Start um 17.30 Uhr vergehen rasend schnell, Begrüßungsworte vom OB und vom Moderatorenteam Roland Balzer und Peter Maisenbacher folgen, bis dann von vorne die letzten zehn Sekunden herunter gezählt werden und wir auf die Strecke gelassen werden. Gut 2500 Einzelläufer und viele Staffeln sind jetzt froh, ihre Leistung zu bringen, mehr noch, endlich geht es los, die Kälte knabbert schon am Körper.

Ich habe mich relativ weit vorne einsortiert. Wer für seine Leistung unterstützt werden will, es werden mehrere Zeiten (1.30; 1.45 oder zwei Stunden) durch Pacer bedient. Da braucht man sich nur dranzuhängen.
Von Beginn an geht es ohne Behinderung in die Altstadt. Durch die Donaustraße erreichen wir den Rathausplatz, wo ich rechterhand das Alte Rathaus sehe, das in seinem Kern aus dem 14. Jahrhundert stammt. Gabriel von Seidl hat es Ende des 19. Jahrhundert im Neorenaissancestil umgestaltet. Dahinter befindet sich der Pfeifturm und die Moritzkirche. Mit Schwung erreiche ich dann die Harderstraße, da geht es leicht bergan. Die erste Wende an der Nördlichen Ringstraße erreiche ich nach fünf Minuten. Auf der anderen Seite kommt die Spitze schon entgegen. Einige haben sich von der Verfolgern schon deutlich abgesetzt.
Den zweiten Kilometer haben wir auf der Schanz bereits hinter uns, hier erfolgt die zweite Wende. Da kann man gut beobachten und seine Leistung ein wenig einschätzen. Die Neuburger Filippo Aceto, Arne Zühl und Stefan Heckl sind mir bereits voraus, sie sind auch stärker. Ich wäre ja heute schon zufrieden, wenn ich meine diesjährige Zeit vom Halbmarathon in Palma de Mallorca mit 1.41 Stunden schon unterbieten könnte. Es geht die gleiche Strecke nun zum Start zurück. An der Südrampe der Adenauerbrücke biegen wir links in den Klenzepark ab. Die folgenden Kilometer führen uns nach Osten, immer an der Donau entlang, teilweise auf dem Damm bis zur Autobahnbrücke, wo wir erneut wenden. Zuvor können wir verpflegen. Die aufmerksamen Helfer reichen Wasser, Isogetränke und Bananen. Vorteil des kühlen Wetters, du brauchst fast keine Getränke und bist eher schneller unterwegs als bei Hitze wie im letzten Jahr.

Im Klenzepark dreht unsere Strecke in Richtung des Fußgängersteges, wir überqueren den Donaustrom. Die Brücke schwingt unter der Belastung des Läufergetrappels durch, es ist fast unangenehm. Über die Schlosslände (Kilometer 9) erreichen wir den Kürnettegraben, der ist hügelig, außerdem kann der Straßenbelag noch rutschig sein aufgrund des Regens am Mittag. Auf Höhe des ehemaligen Hallenbades Mitte überqueren wir den Graben und erreichen dann mit vielen Kurven die Fronte 79 und das Freibad.

Hier wechseln die Duostaffeln, gut zehn Kilometer liegen hinter uns. Den Scherbelberg hoch und über die Friedhofstraße geht es erneut in den Kürnettegraben (wieder mit einigen Wellen), wo wir dann auf den Fußgängersteg über der Westlichen Ringstraße einbiegen. Wir verlassen nun die Stadt auf dem Hochwasserdamm, es geht ins Grüne. Leider verheißt das nichts Gutes, denn der Wind ist eklig kalt, mal kommt er von dr Seite, mal von vorne. Da würde ich mir einen Triathleten mit einem breiten Kreuz als Windschutz wünschen. Doch mitnichten, das Feld hat sich auseinandergezogen.

Kilometer 13, im Naherholungsgebiet am Baggersee schützen uns die Bäume vor dem Wind. Es wird eine Zwischenzeit genommen. Damit kann keiner abkürzen. Die Halbmarathonstrecke ist bestenlistenfähig, muss daher vermessen werden und am Baggersee wartet eine Extraschleife in Richtung der Fohlenweide, einer Gastwirtschaft mit Biergarten und Sonnenterrasse. Dahinein hat sich heute bei dem „greislichen“ Wetter keiner verirrt. Wir laufen über die Donau zum vierten Mal an der Staustufe und treffen danach auf den Baggerweg. Mein leichtfüßiger Schritt ist mir davongekommen, es wird zunehmend schwer. Gut, dass sich das Kilometerschild 15 schon hinter mir befindet.

Die folgende Tränke lasse ich aus, denn nach der Wende an der DJK Tennisanlage, schon fast am Luitpoldpark, wartet der Kollege Stefan Dirsch aus dem Jugendamt. Er hat sich mit trommelnder Familie angekündigt und will mich unterstützen, so wie es ein Bayer am liebsten hat mit einer Erfrischung der besonderen Art: Ein Freibier aus der Flasche bei Kilometer 18 wird doch erlaubt sein. Zuvor verlangsame ich ein wenig mein Tempo, um, nicht mehr ganz so atemlos wie vorher, den Bierfluss nicht in die Luftröhre laufen zu lassen.

Ein kurzes Wegstück führt uns in den Park und dann erreichen wir bei Kilometer 19,5 erneut die Adenauerbrücke. Dort drehen wir eine Schleife bis hin zum Springbrunnen am Rathausplatz. Eine Sambaband macht uns schnelle Beine, zumindest ein paar Meter, dann müssen wir nochmals die Brückenrampe hoch und über den Strom. Am Startplatz hat mittlerweile Kultmoderator Hans Fischer übernommen und spricht viele Läufer an.
Letzter Kilometer, wir rennen in den Klenzepark hinein und an der Donaubühne vorbei, das Zuschauerinteresse nimmt wieder zu. Viele Staffeln warten hier auf ihren letzten Läufer und mit dem und auch mit uns den Zieleinlauf zu zelebrieren. Die letzten 500 Meter, ich laufe durch die Infanteriemauer und auf die Zielgerade. Beißen heißt es jetzt, denn am Ende des Zielkanals sehe ich die Uhr, die gerade auf 1.39 springt. Mit lang gezogenen Schritt kommt nur zögernd das Zieltransparent näher, doch es reicht. Ich bleibe unter 1.40 Stunden und damit habe ich meine Zeit aus Palma um zwei Minuten verbessert. Ich bin hochzufrieden.

Jeder erhält eine Medaille umgehängt, das vermeintlich schwache Geschlecht bekommt eine Rose. Im Zielbereich finden wir dann Mineralgetränke mit mehreren Geschmacksrichtungen, dazu Äpfel, Orangen, Bananen und Melonen.
Mein Fazit: Der Ingolstädter Halbmarathon ist eine gut organisierte und familiäre Laufveranstaltung, die gerade für Breitensportler und Ersttäter auf der Halbmarathonstrecke prädestiniert ist. Ergebnisse, Berichte, Fotos können im Internet unter www.halbmarathon-ingolstadt.net eingesehen werden, auch werden meine Bilder zeitnah auf der Homepage des TSV Neuburg veröffentlicht unter www.tsv1862-neuburg.de.

Der Laufbericht ist veröffentlicht in der Neuburger Rundschau unter https://www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/sport/Gegen-den-inneren-Schweinehund-id54228316.html.

Sieger Männer:
1. Endisu Getachew, Nürnberg, 1.11.31;
2. Matthias Ewender, Positiv Fitness, 1.11.37;
3. Emanuel Krieg, C0ntinental, 1.11.59
Sieger Frauen:
1. Kristin Liepold, SC Delphin Ingolstadt, 1.20.11;
2. Tina Fischl, WSV Otterskirchen, 1.22.49;
3. Eva Schien, LG Telis Finanz Regensburg, 1.25.18

Ergebnisse aus Neuburger Sicht:
Männer MHK:M30: 82. Christian Bottek 1.40.31; M35: 15. Thomas Christeiner 1.26.47; M40: 59. Marcus Köhler 1.42.44; M45: 3. Jürgen Adler 1.26.05; 26. Stefan Heckl 1.35.06; M50: 58. Jürgen Hertkorn 1.42.16; 62. Tom Berg 1.43.14; 85. Otto Mayershofer 1.46.29; 95. Siya Ettenreich 1.46.39; 192. Ulrich Jann 2.10.13; M55: 1. Andreas Ettinger 1.28.37; 3, Filippo Aceto 1.29.47; 11. Arne Zühl 1.37.11; 19. Anton Lautner 1.39.41; 25. Dietmar Schläfer 1.41.46;
Frauen HHK: 42. Tamara Wagner 1.53.43; W40: 35. Bettina Dittenhauser 2.06.58; W45: 13. Sonja Kalisch 1.54.19; 39. Margit Burzler 2.06.45; W55: 2. Petra Mayr 1.45.48.
Weibl. Jugend U18: 1. Carolin Schloderer 1.47.59.

Bilder vor dem Hauptlauf und Streckenbilder von Anton Lautner