Wintermarathon in der Region Ingolstadt, Winterlauf Irgertsheim (Bericht, Bilder, Ergebnisse)

Wintermarathon in der Region

Zum vierten Mal lud Jürgen Siebenhüter zum Wintermarathon in der Region Ingolstadt ein. Zehn Teilnehmer hatte Jürgen als Ziel im Visier, aber ein wenig mehr Werbung in den Social Media half, dass 13 Leute und unverwüstliche Distanzrunner zum Start nach Irgertsheim zum Sportheim des Sportclubs kamen. Ja, mittlerweile ist seine Veranstaltung international, denn mit Daniel kam ein waschechter Schweizer an die Donau.

Merkmal dieser Veranstaltung ist das Einfache. Es ist nichts ausgeschildert, also muss man sich den Weg merken, eine Karte mitnehmen oder die GPS-Uhr programmieren. Eine übliche Zeitnahme, sekundengenau, Fehlanzeige, also selbst stoppen. Verpflegung auf der Strecke, gibt es nicht, also das Ganze mitschleppen oder einkehren. 42,195 Kilometer lang soll die Strecke sein, doch Jürgen verweist auf seine gemessenen 43,6 Kilometer. Kosten? Fast nichts, ein Sparschwein steht an der Anmeldung, man bittet um einen Fünfer für die Duschgelegenheit, der Erlös geht an den Sportclub. Also „Back to the Roots!“ Wer eine Medaille mit dem Distanzrunner-Logo wollte, legte ein paar Münzen extra auf den Tisch. Einige Läufer trauten dem Procedere doch nicht, an Supermärkten oder Tankstellen einzukehren und setzten auf eine „Versorgung aus dem Rucksack“, sicher ist sicher.

Punkt 09.00 Uhr war der Start vorgesehen, doch einige organisatorische Details mussten geklärt werden, so machten wir uns fünf Minuten später nach dem obligatorischen Startfoto auf den Weg. Der führt uns zunächst Richtung Westen über Bergheim und den langen Radweg parallel zur Staatsstraße nach Neuburg. Einer in kurzen Hosen zog einen Blitzstart vor, wir sahen ihn nach dem Durchlaufen von Bergheim nicht mehr, der war über alle Berge hinweg. Wir vier (Daniel, Franz, Wolfgang und ich) haben uns nach ein paar Metern getroffen und beschlossen, den langen Kanten zusammenzulaufen. Die erste Einkehr war im Edeka an der Ingolstädter Straße vorgesehen. Wir haben Kaffee, Brezen und Crossoints geordert und uns zu Beweiszwecken die Quittung aushändigen lassen.

Weiter ging es im Quartett über die Donaubrücke und die Grünauer Straße nach Heinrichsheim. Besonders die Donaustadt Neuburg hat den Schweizer Daniel interessiert, er nahm interessante Bilder auf, denn er ist ja so wie ich Reporter für marathon4you.de. Ein großer Vorteil für mich, den ich ausspielen konnte, Daniel Wissenswertes über Stadt und Land an der Donau zu sagen. Den Streckenverlauf hat Jürgen clever gewählt, denn im Winter sind die Wege geräumt, was man von den Wegen an der Donau nicht sagen kann. Derzeit ist ja die Grotte an der Donau vor der Ringmeierbucht noch gesperrt. Vorbei am Audi-MediaCenter und dem Golfplatz Neuburg ging es die Baumallee entlang nach Maxweiler.

Die nächste richtige Verpflegung haben wir nach weiteren Kilometern in Weichering in einem Edeka-Geschäft genossen. 2018 waren wir Just In Time, denn um 12.30 Uhr wäre dann der Laden wegen der Mittagspause geschlossen gewesen. So wurde von mir ein weiterer Kaffee und ein großes Stück Schokoladentorte geordert. Mit vollen Bauch ging es dann in die Donauauen, bei der Wirtschaft Vogelsang (leider geschlossen) vorbei an Oberschwaig und Rosenschwaig in Richtung Ingolstadt, parallel zur früheren Eisenbahnlinie.

Beim Wasserwerk Buschletten schwenkten wir nach rechts zur Hagauer Straße, wo in einem Penny-Supermarkt die nächste Verpflegung geordert werden konnte. Der dortige Metzger hatte zwar wieder leckeren warmen Leberkäse in der Verkaufstheke liegen, aber von der Torte war ich immer noch vollgefressen. So genügte ein Pfefferbeisser und eine Cola für den Bauch und der Kassenbeleg zu Beweiszwecken.

Nach rund 15 Minuten Pause machten wir uns wieder auf die Socken, die Strecke führte uns nun an die Donau heran und diese überquerten wir an der Staustufe Ingolstadt, unserem östlichsten Punkt. Mittlerweile war auch die Sonne herausgekommen und wärmte ein wenig. Über den Mitterschüttweg und der Antoniusschweige eilten wir hin zur Schutter, wo wir bis zum Klinikum-Kreisel den Spazierweg am Bach nutzten. Zwischenzeitlich hörte ich Sirenenlärm und kurz danach waren mehrere Wagen mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs. Ursache? Ein Zeitgenosse hatte sein Essen in der Mikrowelle zum Kokeln gebracht.

Ab dem westlichen Stadtrand von Ingolstadt verläuft die restliche Strecke entlang von Straßen, mit entsprechendem Verkehrslärm. In Gerolfing konnten wir beim Fanderl nochmals gut verpflegen. Zwar warteten bis Irgertsheim noch rund sechs, sieben Kilometer, doch wir holten uns schon vorher das verdiente Zielbier, die Flasche blieb nicht lange voll. Wer jetzt glaubt, dass ein Bier mit Umdrehungen schlecht für ein Anlaufen wäre, den muss ich enttäuschen. Bis Dünzlau ging es wieder ganz gut, doch danach zog es sich bis zum Hohenlohe, einem Bergrücken vor Irgertsheim. Dort sahen wir schon die Sportanlage in Irgertsheim in etwa zwei Kilometer Entfernung. Unsere Diskussionsthemen über vergangene Ultraläufe, Abenteuerläufe, Ironmen und Bergläufe bis hin zu Adipositas (ja, einer hat einen Hinweis seines Hausarztes dazu schwarz auf weiß) sind mittlerweile erschöpft.

Nach knapp 15 Minuten erreichten wir fröhlich das Sportheim in Irgertsheim, wo mittlerweile die Siegerehrung des gleichzeitig stattfindenden Schülerlaufes stattfand. Nach zwei warmen Getränken (Kinderpunsch) im Freien wurden wir ins Sportheim geleitet und wir wurden zu unserem Finish beglückwünscht. Unterwegs waren wir knapp 6:10 Stunden, eine Stunde ging wohl auf Rechnung der vier Pausen. 45,5 Kilometer hat der Wolfgang mit seiner Garmin gemessen. Spass hat’s gemacht und der Jürgen lädt uns später beim Finisherbier im Sportheim schon für 2020 ein.

Im Donaukurier fand die Veranstaltung auch Gehör. Zusammen mit dem Winterlauf der Schüler gibt es einen kleinen Bericht im DK unter https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/Dauerlauf-durch-die-Dezemberkaelte;art599,4437517?fbclid=IwAR08vAhwxXnWwKGmpUiZKAGeRk0i8_2nFFMVrXzHZF7s5valhAxbC2ORvxY. Ach ja, als Schnellster erschien nach 3.20 Stunden Peter Liebelt in Irgertsheim, Manfred Draxler folgte mit 30 Minuten Rückstand, dahinter gleich Ralf Giese. Ob die drei die Torten oder den Leberkäse gekostet haben, ist unbekannt. In Anbetracht der sportlichen Zeit wohl eher nicht. Der Jürgen veranstaltet noch weitere Läufe, so einen 50er und Hunderter. Einfach mal nachschauen unter www.distancerunner.de.

Wintermarathon, Irgertsheim, 28.12.19
Ein Marathon, der länger ist, dessen Strecke nicht ausgeschildert ist und wo man seine Verpflegung mitschleppen muss. Oder man genießt die Landschaft nördlich und südlich der Donau zwischen Neuburg und Ingolstadt und kehrt an mehreren Punkten in Tankstellen, Geschäften und Bäckereien ein. Länger als Marathon ist der Kurs auch, ein Teilnehmer hat 45,5 Kilometer auf seiner Garmin gemessen.
45,5 km, Männer: Anton Lautner 6.08 Stunden.

3. Winterlauf, Irgertsheim, 28.12.19
Der Winterlauf war fast eine Vereinsmeisterschaft des TSV Neuburg, des SC Irgertsheim und der SG Nassenfels/Ried.
0,4 km, Bambini: Klara Lindel, Tom Lindel, Philipp Seitz, Matthias Schilder (ohne Zeitnahme).
1,5 km, Schülerinnen U10: 1. Jolie Massenberg 7.32; 2. Felicia Peter 7.40; 3. Saskia Roßmann 8.23; Schi U12: 1. Magdalena Schilder 7.08.
1,5 km, Schüler U10: 2. Justus Fortner 7.39; 3. Elias Kosmehl 8.22; 4. Noah Diallo 9.17; Sch U12: 2. Vinzenz Fortner 5.58.